Vor 4 Tagen wurde von Stefan Gunawan (Miteigentümer des Helnweinmusueums in Second Life ) das Second Life Konto gesperrt.
Begründung: Das Museum wurde das Nazi Regime verherrlichen! Auslöser der Sperrung war eine Beschwerde eines Besuchers über die ausgestellten Bilder beim Second Life Betreiber Linden Lab. Linden Lab hat sich dann nach eigener Aussage selber ins Museum begeben, um die erhobenen Vorwürfe zu prüfen.
Dabei dürfte es wohl um dieses Bild gehen:
Das zeigt zweierlei:
1. Die Jungs von Linden Lab haben überhaupt keinen Plan von Kunst. Um die Bilder von Helnwein als Nazi Propaganda misszuverstehen, muss man schon ganz schön verstrahlt sein. Es dürfte auch für Laien ersichtlich sein, dass die dort ausgestellten Bilder keine Verherrlichung des Nazi-Regimes sind.
2. Amerikaner sind noch verkrampfter im Umgang mit der deutschen Nazivergangenheit als die Deutschen. Bislang dachte ich, das wäre schlechterdings nicht möglich.
Nach Intervention einiger einflussreicher Second Life Bewohner ist das Konto wieder frei. Bin mal gespannt, wie das weitergeht. Schließlich wurden die Bilder nicht abgehängt und provozieren weiterhin.
Wer sich für die Hintergründe dieses Bild interessiert: Es heißt "Anbetung der Könige" aus der Bilderreihe "Epiphanie". Es modifiziert eine klassische Vorlage von Sandro Boticelli. Kurz nach Erscheinen des Bildes von Helnwein haben einige Kunstkritiker vermutet, das dargestellte Baby sei Hitler. Helnwein hat das nie bestätigt aber auch nicht dementiert. Die Witwe eines der auf dem Bild dargestellten SS-Offiziere hatte erfolglos versucht, die Ausstellung des Bildes zu verhindern. Wer sich das Gesamtwerk von Helnwein im Museum anschaut, wird ziemlich schnell die Absurdität des Nazipropaganda Vorwurfs erkennen. Es dürfte wenige aktivere Nazi-Gegner unter den heutigen Malern geben.
Um auch mal was Positives zu Linden Lab zu schreiben: Ich habe heute ein Mail bekommen, in dem ich daran erinnert wurde, dass mein Premium Account sich in wenigen Wochen verlängert, wenn ich jetzt nicht kündige. Ich hätte die Kündigungsfrist glatt übersehen und habe mich sehr über diese Erinnerung gefreut. Ich habe nicht vor zu kündigen, aber so macht man Kunden glücklich. Ich kann mich nicht erinnern, dass mich überhaupt schon jemals ein Unternehmen daran erinnert hat, dass meine Kündigungsfrist naht. Könnte man mal drüber nachdenken.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen